Anfang

Der Zug fährt ruhig. Ich schaue zum Fenster hinaus. Es ist lange her. 1981. Ich bin ruhig. Allein im Abteil. Auf dem Sitz gegenüber liegt eine Zeitschrift. Der Tag ist grau. Die Reise dauert lange. Auf der Frontseite eine Fotografie vom Matterhorn. Gespiegelt im See. Wie immer. Schweiz eben. Der Berg liegt da. Auf dem Sitzpolster. Verdreht irgendwie. Draussen regnet es. Nur auf dem Bild scheint die Sonne. Die Spiegelung im See. Alles ist in Blau getaucht.

Stille.

Im Bild ist ein Gesicht. Plötzlich zeigt es sich. Aber nicht nur eines. Masken, Fratzen. Ich bin aufgeregt. Ich sehe Berggesichter ins Universum schauen. Was sehen sie? Von wem werden sie gesehen? Hat der Erdball unendlich viele Gesichter? Die Zeitschrift in meinen Händen. Die Spiegelung. Ein weiteres Gesicht. Es schaut ins Welteninnere.

Sicht nach Aussen – Schau nach Innen

Ein Titel. Double Face. Noch nie gesehen. Der Horizont geht mitten durch das Bild. Vertikal. Ich sehe die Erdenkugel. Und ein Tor in die Stille. In die Unendlichkeit.

Gedankengewitter. Erkennen. Ruhe.

Alles hat zwei Seiten oder viele. Wenn Du sie sehen willst. Bewegung. Der Entscheid. Ein Bild malen. Auf der Höhe meines Könnens. Gross. Mit Geduld. Mein letztes Bild. Realität. Eine neue Sicht. Ungeahnt. Kraftvoll. Neu. Mein letztes naturalistisches Bild. Dann weiter zu neuen Ufern. Neuen Erkenntnissen. Etappe auf dem Weg. Vor mehr als dreissig Jahren gemalt. Jetzt ist es da.

Das Bild. Double Face.